Großeltern als Alltagshelden

Großeltern als Alltagshelden

Nachdem der Großteil der Schulkinder eine turbulente Schulzeit hinter sich hat, sind jetzt die Sommerferien gestartet. Vorbei ist in den kommenden Wochen die Unbeständigkeit, ob in der Schule oder zu Hause gelernt wird. Eines steht jedoch fest: Vieles von dem notwendigen Wissen gelangte nicht in die Köpfe der Kinder.


Die Sommerferien stehen auch im Zeichen von Wiederholung und Nacharbeit. Oft außerhalb des Fokus für den Wissenstransfer, aber häufig hoch qualifiziert und mit pädagogischem Geschick sind die Großeltern. All das Lernen und die Wissensvermittlung kennen sie von früher: Sie haben den Schulstoff selbst gelernt und ihren eigenen Kindern bei der Bewältigung so mancher trockenen Materie Beistand geleistet. Jetzt sind sie, sofern bereits Rentner, zeitlich flexibel und können das benötigte Wissen bei Bedarf reaktivieren.

Die Vermittlung des Schulstoffs auflockern

Darüber hinaus können die Großeltern die Vermittlung des Schulstoffs auf verschiedene Weise auflockern. Wenn beispielsweise der Opa auf die Frage „Was sind Adjektive“ den Brockhaus herauskramt, daraus vorliest und anschließend eine Partie Adjektiv-Scrabble spielen möchte. Oder wenn der Enkel beim Bruchrechnen kurz vor der Krise steht und Oma eine Anekdote von früher zum Besten gibt. Kinder lieben Geschichten über die Kindheit der eigenen Eltern. Sie hören gern, wenn auch die eigene Mama ihre Mühe mit dem Zähler und dem Nenner hatte. Zumindest so lange, bis mit Oma ein Kuchen gebacken wurde, der für das bessere Verständnis in viele Teile zerlegt wurde. Mit dem Geheimwissen über die Herausforderungen der eigenen Eltern gelangt das Wissen lockerleicht in den Kinderkopf. Es spricht noch viel mehr für Großeltern als Unterstützende bei der schulischen Nacharbeit:

Großeltern kennen ihre Enkel von klein auf. Sie merken, wenn eine Pause benötigt wird, und brechen mit innerer Gelassenheit das Lernen ab, um später neu anzusetzen. Sie haben im Gefühl, wenn irgendetwas im Argen liegt und gehen entspannt in eine weitere Erklär-Runde. Das Beste ist jedoch: Auch sie genießen diese Zeit und freuen sich, dass sie ihr eigenes Kind bei dem wichtigen Thema Bildung beim Nachwuchs unterstützen können.

Enkel lernen auf vielfältige Weise von ihren Großeltern

Bildung beinhaltet viel mehr als der Schulstoff, der auf dem Lehrplan steht oder stand. Enkel lernen auf vielfältige Weise von ihren Großeltern. Manche Großeltern haben einen ausgeprägten Daumen. Beim gemeinsamen Gärtnern lernt der Enkel einen Teil des späteren Schulstoffs in Biologie. Oder der Opa gerät beim Fußballspielen ins Schwärmen über das Wunder von Bern. Als „Opas Geschichte“ bleibt das Wissen zu diesem Ereignis hundertprozentig im Kopf. Enkel lernen auf diese Weise nicht nur den Schulstoff des vergangenen Jahres und des nächsten Schuljahres. Sie lernen für ihr gesamtes Leben. Durch den engen Kontakt zu den Großeltern bekommen sie die Möglichkeit, sich einen Teil ihrer eigenen Familiengeschichte zu erschließen.

Beim Thema Lernen ist erwiesen: Wenn sich jemand in einem geborgenen Umfeld weiß, fällt das Lernen leichter. Großeltern sind im Umgang mit den Enkelkindern oftmals weniger streng als deren Eltern. Sie sind als sekundäre Vertrauenspersonen Experten darin, ihre Fittiche über ihre Enkel auszubreiten und ihnen eine schöne Zeit bei Oma und Opa zu bieten. Sie wissen viel und teilen das Wissen gern. Sie helfen dort, wo die Familie Hilfe braucht, weil es ihnen am Herzen liegt. Als abschließendes Fazit: Großeltern sind unschätzbar wertvoll für Enkelkinder. Jeder Elternteil sollte, wenn möglich, seinem Kind dieses Privileg ermöglichen.